Der LinkedIn Auftritt, das integrierte Kundenportal zur Dokumentation von QM-Prozessen oder ein Webshop? Noch vor nicht all zu langer Zeit wäre dies alles wohl noch als "nice to have", aber nicht als essenzieller Bestandteil der Geschäftsstrategie angesehen worden. In unserer Infoveranstaltung am 25. Februar wurde klar: Nicht erst seit dem Jahr 2020 hat sich diesbezüglich einiges verändert. Jürgen Noailles von Stein Automation, Arian Mingo von Weber Instrumente und Heiko Röhrig von EGS Automatisierungstechnik konnten interessante Wege aufzeigen, wie die Präsenz auf dem Markt auch ohne persönlichen Kontakt gewahrt und ausgebaut werden kann.
Die Chancen und Potenziale eines professionellen Social Media Auftritt sind riesig. Das Beispiel Stein Automation zeigt, dass auch ein KMU durchaus in der Lage sein kann enorme Reichweiten zu erzielen. Dazu notwendig ist nicht unbedingt ein hoher finanzieller Invest, sehr wohl aber personelle Kapazitäten. Ein zentraler Erfolgsfaktor ist die ständige Interaktion mit den Nutzern. Die umgehende Beantwortung von Nachrichten, das regelmäßige Absetzen von hochwertigen Posts und das Screening erfolgsversprechender Kontakte sind die zentralen Aufgaben des Social Media Auftritts.
Der Case Weber Instrumente ist besonders aus der Kundenbindungsperspektive interessant. Den ständig wachsenden administrativen Herausforderungen in der Medizintechnikbranche wird hier mit smarten Lösungen gegenübergetreten. Statt auf Excel-Sheets und aufwändige Dokumentationsprozesse setzt Weber Instrumente auf ein Kundenportal der Marke Eigenentwicklung. Im Reklamationsfall oder für den Zertifizierungsprozess kann der Kunde einfach alle relevanten Informationen über das Tool abrufen. Ob die Kunden sich diesen Luxus in Zukunft entgehen lassen möchten? Eher nicht.
Dass auch der Vertrieb in Unternehmen der KMUnity effizient unterwegs sein kann zeigt die EGS Automatisierungstechnik. Nachdem der Ebay Auftritt als zu teuer und unrentabel beurteilt wurde, ging man dazu über einen eigenen Webshop zu entwickeln. Als herausfordernd zeigt sich hier vor allem, dass durch die suggerierte ständige Verfügbarkeit auch die Logistikressourcen ständig verfügbar sein müssen. Der gegenüberstehende Ertrag durch zusätzliche Absatzmöglichkeiten rechtfertigt aber alle Anstrengungen. Unterm Stich ist die Auftragsabwicklung von Bestellungen über den Onlineshop billiger als der konventionelle Weg, sodass auch über den Preis Anreize an den Kunden weitergegeben werden können.
Die KMUnity rüstet sich für die Zukunft, die sicherlich nicht weniger digital wird. Die drei Beispiele zeigen, dass die Herausforderungen unterschiedlich gelagert sein können - doch die Lösung ist stets durch die Customization von Prozessen gegeben.