Liebe Freunde der Schwarzwald AG,
Greta Thunberg mit den Fridays for future, die deutsche Umwelthilfe (DUH), der Blogger Rezo oder die lange Liste erfolgreicher Nicht-Regierungs-Organisationen(NGOs) von Attac bis Greenpeace, machen uns täglich vor, wie Kommunikation gelingen kann.
NGOs samt Social Media gelten als moderne Fürsprecher der Zivilbevölkerung, die brave alte Verbandsarbeit gilt als Besitzstandswahrung von vorgestern. Sollte „die Wirtschaft“ nicht klüger agieren? Drei Lektionen.
Lektion 1: Nähe zu den Menschen und ihren Problemen ist wichtiger als Nähe zur Politik. Verbände und Kammern präsentieren sich oft als staatstragende Akteure mit „persönlichen Beziehungen“ zur politischen Elite, die eine „Extrawurst“ für ihre Klientel durchsetzen wollen. Sie sollten sich mehr als „Graswurzelbewegung“ verstehen.
Lektion 2: Mut zur großen Botschaft. Marktwirtschaft und Industrie haben dem Menschen in seiner Umwelt zu dienen! Menschen suchen Sinn und Freiheit, ein gutes Leben, eine Aufgabe, Sicherheit. Menschen wollen wirksam und solidarisch sein, einen eigenen Beitragleisten und nicht auf Kosten der menschlichen und natürlichen Umwelt oder der Nachwelt leben – weder ökologisch noch materiell. Ohne wettbewerbsfähige Unternehmen geht das alles nicht.
Lektion 3: „Die Wirtschaft“ muss kampagnenfähig werden. Es gibt Kampagnen gegen Dieselmotoren, gegen SUVs, gegen Plastik, gegen Atom- und Kohlestrom, gegen Welthandel und Finanzmärkte,… . Das ist gut so. Wir können aber nicht überall aussteigen und die verbleibende Industrie immer mehr belasten. Wir müssen irgendwo einsteigen, sonst fährt der Zug ohne uns ab. Es muss Kampagnen für verantwortungsvolles Unternehmertum geben. Wir brauchen Stimmen von Unternehmern in Medien und Parlamenten.
Unternehmerisches Denken und marktwirtschaftliche Ordnung sind die Grundlage für Demokratie, Bildung, Infrastruktur, Sozialstaatund – ja – auch Nachhaltigkeit. Sie dürfen nicht in Verruf oder Vergessenheit geraten. Wenn wir viele offene, faktenbasierte und leidenschaftliche Diskussionen auf Augenhöhe mit Menschen und Medien führen, dann können alle besser entscheiden. Auch die Politik.
Ihr
Dr. Christoph Münzer