Die Pilot-Gruppe aus dem Automotive_NETZ traf sich im wvib-Haus
Der Streit zwischen Prevent und Volkswagen hat es verdeutlicht: Der Umgang zwischen Herstellern und Zulieferern ist im Automobilsektor oft konfliktreich. Nicht eingehaltene Verträge, enormer Kostendruck, Technologieabschöpfung und ein rüder Umgangston – all das haben auch die Zulieferer aus der Schwarzwald AG schon selbst erlebt.
Eine hochrangig besetzte Pilot-Gruppe aus dem Automotive_NETZ traf sich deshalb am 15.12. zum Austausch über das Thema „Gute Sitten im Automotive-Sektor“. Bei diesem Treffen in Freiburg ging es um die gemeinsame Positionierung zum Thema und die Erarbeitung eines strategischen Maßnahmenplans.
Das 2009 gegründete Automotive_NETZ ist damit Vorreiter in der Schwarzwald AG: In den kommenden Jahren werden im Rahmen der Differenzierung des wvib-Angebots vorhandene und neue Gruppen noch zielgenauer und vertiefter zu spezifischen Interessen zusammenarbeiten. Das gilt sowohl für die entlang der Wertschöpfungskette arbeitenden Cluster als auch für die branchenübergreifenden Gruppen.
Das Thema Zulieferbeziehungen Automotive betrifft viele Unternehmen in der Schwarzwald AG
In der Diskussion wurde klar, dass sich die Automobil-Zulieferer für die Zukunft eine bessere und fairere Zusammenarbeit mit den Herstellern wünschen. Bei etwa 30.000 Einzelteilen eines PKWs, die bereits heute zu 75 % von Zulieferbetrieben stammen – Tendenz steigend – ist es offensichtlich, dass Hersteller und Zulieferer im gleichen Boot sitzen und nur gemeinsam die Herausforderungen der nächsten Jahre – Stichworte sind E-Mobilität und autonomes Fahren – angehen können. wvib-Hauptgeschäftsführer Dr. Christoph Münzer erklärte: „Wir arbeiten an einer Verbesserung der Sitten, denn ein Kulturfortschritt wäre auch ein geldwerter Produktivitätsfortschritt, der allen hilft.“ Thomas Burger, wvib-Präsidiumsmitglied und Geschäftsführender Gesellschafter der SBS-Feintechnik GmbH & Co. KG betonte, es gehe nicht darum sich zu beklagen, sondern im Automotive-Sektor an der „Schicksalsgemeinschaft der Zukunft“ zu arbeiten.
Die Gruppe vereinbarte, sich im März 2017 erneut zu treffen und bis dahin zusammen mit dem wvib ein gemeinsames Grundsatzpapier zum Verhältnis zwischen Zulieferern und Herstellern zu erarbeiten.