Nach den hochkarätigen wvib-Automotive-Veranstaltungen auf der IAA und beim Automotive-Gipfel in Tuttlingen im letzten Jahr, traf sich der Kreis der Geschäftsführer von Automotive-Zulieferern erstmals im Jahr 2018 am neuen Standort der MS Powertrain Technologie GmbH in Trossingen-Schura, um über Strategien in der Automotive-Branche zu diskutieren. Zunächst stellte Gastgeber Wolfgang Bieber, Geschäftsführer der MS Powertrain, die Geschichte seines Unternehmens und die aktuelle Ausrichtung vor. Mit etwa 330 Mitarbeitern am Standort und Auslandsstandorten in Bulgarien und den USA entwickelt, konstruiert und fertigt MS Powertrain Technology Systeme und Komponenten, die im Antriebsstrang eingesetzt werden. Mit einer hohen Fertigungstiefe ist das Qualitätsbewusstsein besonders stark ausgeprägt. Zu den Fertigungskompetenzen zählen Fräsen, Drehen, Hartdrehen, Schleifen, Entgraten, Nitrieren, Härten und letztlich auch die Teile-Reinigung. Das Ziel ist immer: Das beste Ergebnis mit der geringsten notwendigen Zerspanung. Montage und Inline-Qualitätsprüfungen runden das Spektrum ab.
Neben Komponenten für Pkw, Omnibusse und Nutzfahrzeuge, Offroad und den Schienenverkehr liefert MS Powertrain Technologie auch Bauteile für die Stromerzeugung im anspruchsvollen Schiffbau, für Motoren der Sekundärenergie-Erzeugung im Bergbau, für zuverlässige stationäre Energietechnik bei der Gewinnung neuer Rohstoffe, für leistungsstarke direkte und indirekte Antriebe sowie Getriebebauteile in der innovativen Agrartechnik. Das Einsatzspektrum der Präzisionsteile und Baugruppen ist weitreichend – dabei dennoch fokussiert auf den Antriebsstrang. Mit einer sehr hohen Ausbildungsquote wird weitgehend für den eigenen Personalbedarf gesorgt. Neben den Kernkompetenzen in Fertigung und Montage wird der Prototypenfertigung in einer eigenen, ergebnsiverantwortlichen Einheit eine strategische Bedeutung beigemessen. Für jedes Bauteil wird ein, mit dem Kunden abgestimmtes, Logistik-Konzept erarbeitet, das die Balance zwischen Lagerhaltung und Liefertreue schafft. Das neue Fabrik-Gebäude mit einer Fläche von 18.000 Quadratmetern in Trossingen-Schura wurde 2016 bezogen und das Gelände bietet Raum für zusätzliche Erweiterungen.
Neue Räumlichkeiten und eine auf der „grünen Wiese“ gebaute Fabrik, bieten die Möglichkeit einer optimalen Gestaltung von Material- und Informationsfluss, und dass dies bei der MS Powertrain Technologie GmbH gelungen ist, davon überzeugten sich die Teilnehmer beim Betriebsrundgang. Eine trotz spanabhebender Fertigung fast klinische Sauberkeit, schlanke und effiziente Fertigungs- und Montagezellen und ein auf Prozessketten beruhendes Shopfloor Management-System waren die großen Hingucker, die begeisterten. Um viele positive Eindrücke bereichert, fiel es nach dem Betriebsrundgang schwer, die Diskussionen zu unterbrechen und sich dem Zukunftsausblick, vorgestellt von Wolfgang Bieber, zuzuwenden. Ausgehend von technologischen und gesellschaftlichen Veränderungen in der Automotive-Welt, erläuterte Wolfgang Bieber, welche Herausforderungen auf die Unternehmen innerhalb der Zulieferkette zukommen werden. Dass dabei Umsetzungsstärke, strategische Weitsicht, technologische Kompetenz und interkulturelle Fähigkeiten wichtige Erfolgsfaktoren zur Bewältigung der Herausforderungen sind, wurde anschaulich dargestellt und konnte beim abschließenden Netzwerk-Imbiss noch einmal diskutiert werden.
Ein weiteres Cluster-Treffen ist für den Herbst geplant. Davor findet voraussichtlich noch eine Pressekonferenz im Unterstützerkreis des Positionspapiers „Mit Fairness voran“, zu fairem Verhalten in der Zulieferkette statt. Rund 70 Unternehmen haben bereits ihre Unterstützung bekundet, viele weitere werden noch folgen. Fragen zum Positionspapier oder Veranstaltungen im wvib-Cluster Automotive beantwortet.