Das Cluster Medi_NETZ im wvib hatte die Gelegenheit bei der Karl Storz GmbH & Co. KG in Tuttlingen zu Gast zu sein. Über 40 Teilnehmer, überwiegend Geschäftsführer von mittelständischen Medizintechnikunternehmen der Region, nutzten die Gelegenheit, einen Einblick in das weltumspannende Unternehmen Karl Storz zu erhalten.
Helmut Wehrstein, Mitglied der Geschäftsleitung der KARL STORZ GMBH & CO. KG
Helmut Wehrstein, Mitglied der Geschäftsleitung, stellte das Unternehmen vor. Es wurde 1945 gegründet und setzt seitdem internationale Standards, besonders bei in der Endoskop-Technologie.
Karl Storz bietet über 15.000 Produkte in 20 medizinischen Fachbereichen an. Weltweit arbeiten über 7000 Mitarbeiter für das Unternehmen.
Stefan Ort, Rechtsanwalt und Bereichsleiter Recht und Compliance, gab einen Überblick über das Compliance Management System. Das System besteht aus verschiedenen Elementen, wobei das Thema Korruption mit zu den Wichtigsten gehört.
Stefan Ort, Rechtsanwalt und Bereichsleiter Recht und Compliance
Nach den Worten von Stefan Ort hat Großbritannien das strengste Anti-Korruptionsgesetz, den "2010 UK Bribery Act". Legt man dieses Gesetz sowie die entsprechende Checkliste des Justizministeriums zu Grunde, sind Unternehmen in punkto Compliance auf der sicheren Seite. Karl Storz hat weltweit über 20 Compliance Officers, die direkt an das zentrale Compliance Management berichten. Es gibt für alle Mitarbeiter einen Verhaltenskodex sowie eine Anti-Korruptionsrichtlinie.
Serkan Sezer, Bereichsleiter Global Quality Management, Regulatory Affairs and RSB
Serkan Sezer, Bereichsleiter Global Quality Management und Regulatory Affairs, berichte aus seinem Bereich. Im Durchschnitt findet bei Karl Storz jede Woche ein mehrtägiges Audit statt. Deswegen hat sich das Unternehmen dem MDSAP (Medical Devices Single Audit Programm) des IMDRF (International Medical Devices Regulators Forum) angeschlossen. Damit erkennen die wichtigen Staaten USA, Kanada, Brasilien, Japan und Australien und ihre Auditergebnisse gegenseitig an.
Die EU ist am MDSAP Programm noch nicht beteiligt. Spannend wird der Übergang zur neuen europäischen Medizinprodukteverordnung.
Günther Meuche, Bereichsleiter Global Information Technology
Günther Meuche, Bereichsleiter Global Information Technology gab einen Einblick in das Thema Cyber Security bei Karl Storz. Das größte Risiko sieht er bei sogenannten Hacktivisten und dem organisierten Verbrechen. Dazu kommt staatlich gelenkte Spionage, die mit so viel Ressourcen ausgestattet ist, dass mittelständische Unternehmen kaum etwas entgegensetzen können.
Neu könnte das Thema Fake News speziell auch für High-Tech Industrieunternehmen werden.
Provokativ zitierte er die sechs herausragenden Thesen zur Cyber Security 2017 von Stroz Friedberg. Sein Ratschlag an die Teilnehmer war, Sensibilität zu schaffen, um Attacken vorherzusehen, Attacke abzuwehren und zu überstehen sowie mit erfolgreich durchgeführten Attacken umzugehen. Eine gute Vorübung könnten Penetrationstests sein.
Hans-Uwe Hilzinger, Senior Director OR1 Karl Storz GmbH & Co. KG
Boris Martin und Hans-Uwe Hilzinger führten anschließend die Teilnehmer durch den hochinteressanten Show Room mit voll ausgestatteten Operationsräumen sowie neuester Endoskop-Technologie.
Nach dem offiziellen Ende hatten die Teilnehmer des Clusters Medi_NETZ wie immer noch Gelegenheit zum persönlichen Kontakt und weiteren Gesprächen.