Endlich konnte sich der wvib Maschinenbau-Beirat persönlich treffen. Nach der konstituierenden Sitzung im April und einer ersten Arbeitssitzung Ende Juni, jeweils online, hatte Alexandra Laufer-Müller nach Donaueschingen zur AP&S International GmbH eingeladen. Alle Teilnehmer waren dankbar, dass man sich persönlich kennenlernen und so schneller und besser den Aufgaben des Maschinenbau-Beirats nachkommen konnte - Impulsgeber für die branchenspezifischen Herausforderungen des Maschinenbaus zu sein.
Service heute und in Zukunft war das zentrale Thema der Sitzung. In einer sehr informativen Präsentation „Mit digitalen Service-Management zu neuen Geschäftsmodellen“ hat Christoph Kluge, Leiter Software Entwicklung bei AP&S und Geschäftsführer der tepcon GmbH, eindrucksvoll aufgezeigt, wie AP&S das Thema angeht, was möglich ist und wie damit Geld verdient werden kann – heute und in Zukunft.
Gerade in den Zeiten von schwächelndem Neumaschinenverkauf ist der Service ein interessantes Feld, um wegbrechende Umsätze und Erträge zu kompensieren. So ist es z.B. nicht mehr selbstverständlich, dass die Ersatzteile beim Maschinen- und Anlagenbauer gekauft werden. Wegen eines wenige Euro günstigeren Einkaufspreises werden die Teile teilweise direkt beim Komponentenlieferanten gekauft. Zeitaufwand, Prozesskosten und Risiken werden außer Acht gelassen. AP&S hat eine sehr einfache, aber hocheffektive Lösung. Alle Teile einer Maschine sind mit einem QR-Code versehen. Der Code kann mit einem beliebigen Endgerät gescannt werden, z.B. Smartphone, Tablett und die Bestellung oder Anfrage kann direkt vom Endgerät an den Maschinen- oder Anlagenbauer gesendet werden, als Anfrage oder Bestellung. Ganz einfach, ganz bequem und ohne das Risiko, dass das falsche Teil oder die falsche Menge bestellt werden. Das Tool wird im Markt sehr gut angenommen. Falschbestellungen und Falschlieferungen sind inzwischen praktisch bei null.
Eine weitere Service-Lösung ist der „augmented instructor“. Keine komplizierten Wartungs-/ oder Reparaturanleitungen, keine aufwändigen Animationen oder Videos. Die einzelnen Bedienungs-/ Arbeitsschritte werden einfach im Werk einmalig aufgezeichnet und können dann von jedem Servicetechniker als Schritt für Schritt-Anleitungen am Smartphone, Tablet, etc. abgerufen werden.
„Man muss es den Menschen bequem machen, dann werden die Möglichkeiten auch genutzt“, so AP&S-CEO Alexandra Laufer-Müller.
Mit dieser Vorarbeit wurden im Maschinenbau-Beirat einige Formate beschlossen, die den über 300 Maschinenbauunternehmen im wvib zur Unterstützung angeboten werden sollen.
Der Maschinenbau-Beirat – Impulsgeber für die spezifischen Herausforderungen des Maschinenbaus
• Fach Erfa fürs Gremium Tech. Service mit dem Thema „Praxistaugliche Digitalisierung im Service“
• Bereitstellung von Informationen und Praxisbeispiele (Videos, Artikel, etc.) zu heute verwendeten Tools für Online-Kundenservice, praxistaugliche Digitalisierung und virtuelle Inbetriebnahme
• Es soll ein Lehrgang „Der Service Manager“ ausgearbeitet und in 2021 angeboten werden
• In 2021 wird es einen mittelstandstauglichen und praxisnahen wvib Service-Tag (Halbtagesveranstaltung) geben, zu Fragestellungen wie „Was verändert sich im Service, was sind die neuesten Trends, Digitalisierung im Service, welche Tools werden wie und wo erfolgreich eingesetzt, welche Kultur braucht es für einen erfolgreichen Service?“
Als wichtiges Thema und damit als nächstes zu behandeln wurde „Energieeffizienz und Nachhaltigkeit“ identifiziert.
Was bedeutet es für die Maschinenbauer in der Produktion und für die eigenen Produkte, was gibt es für zusätzliche Herausforderungen?
Fragen, die in den nächsten Maschinenbau-Beirat Sitzungen gestellt und diskutiert werden und auf die es Antworten geben wird.