Der Technologie-Beirat traf sich am 30. Juni im wvib-Haus
Seit rund einem Monat regiert Donald Trump im Weißen Haus. Seine protektionistischen Bestrebungen verunsichern vor allem global agierende Unternehmen: Welche Konsequenzen hat die Ära Trump für die Weltwirtschaft und für die Mitgliedsunternehmen der wvib Schwarzwald AG?
Der wvib-Globalisierungsbeirats begrüßte am 21. Februar den österreichischen Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Gabriel Felbermayr, der in der öffentlichen Berichterstattung bislang vor allem durch seine kritische Auseinandersetzung mit dem Freihandelsabkommen TTIP wahrgenommen wurde. Der Leiter des ifo-Zentrums für Außenwirtschaft in München hielt einen Impulsvortrag mit dem Titel „Wiederkehr des Protektionismus?“ und betonte, dass protektionistische Entwicklungen nicht erst seit der Ära Trump bestehen. Schuld daran ist laut Felbermayr ein langsamer, aber steter Sittenverfall im Welthandel – auch in Europa.
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Beim Treffen des Technologie-Beirats am 10. Februar stand die Konkretisierung der in den Chef-Erfas gesammelten Kernaussagen zur Digitalisierung im Mittelpunkt. In Kleingruppen waren in den letzten Wochen 34 Formate erarbeitet worden, die diskutiert und bewertet wurden. Eindeutig kristallisierten sich letztlich 13 Formate (Veranstaltungen, Workshops, Seminare o.ä.) heraus, mit deren Umsetzung sich der wvib vorrangig befassen wird. Erstmals dabei war der neugewählte acatech-Präsident, Prof. Dieter Spath.
Nachdem ein Großteil der Chef-Erfa-Gruppen die Bewertung der Megatrends durchgeführt und Kernaussagen zur Digitalisierung formuliert hat, konnten die Mitglieder des Technologie-Beirats die vorläufige Rangfolge in Augenschein nehmen.
Neben den Digitalisierungs-Megatrends Industrie 4.0 und Daten-Sicherheit wurden vor allem Automatisierung, Demografie und Energie genannt.
Eine detaillierte Auswertung ist in Vorbereitung. In der Sitzung des Technologie-Beirats wurde die Förderinitiative „Innovative Hochschule“, die den regionalen Ideen-, Wissens- und Technologietransfer im Fokus hat, vorgestellt.
Prof. Dr. Dieter Spath Institutsleiter Fraunhofer IAO und IAT Universität Stuttgart wird das Gremium mit seiner aktiven Mitarbeit bereichern.
Der ehemalige Vorstandsvorsitzender der Wittenstein AG wird ab 8. Februar 2017 Präsident der Acatech, der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften in München. Steile Karrieren beginnen in der wvib-Chef-Erfa: Dort war Prof. Spath von 2000 bis 2016 aktiv, jetzt ist er Mitglied im wvib-Club.
Die Kernaussagen zur Digitalisierung wurden, thematisch sortiert, von den Mitgliedern des Technologie-Beirats in Augenschein genommen
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Bei diesem Treffen des Globalisierungsbeirates präsentierten vier Beiräte ihre Herangehensweise und ihre Erfahrungen auf dem Weg in die Internationalisierung. Schnell zeigte sich, dass es je nach Firmengröße, Branche und Zielsetzung im Markt sehr verschiedene Ansätze gibt. Diese sehr unterschiedlichen Vorstellungen der Internationalisierung machen deutlich, dass es auch nicht DEN Weg gibt. Die Bandbreite reicht von einer eher rationalen Analyse mit Hilfe von Daten / Zahlen / Fakten bis zur manchmal entscheidenden Frage, welche Persönlichkeit vor Ort den Markt aufbauen kann, die dann auch die Standortwahl beeinflussen kann. Nach einer anregenden Diskussion wurde dann auch immer wieder betont, dass „man dem Zufall eine Chance geben sollte“ ohne von seinen grundlegenden strategischen Vorbereitungen, wann und wie ein Markt zu erobern ist, abzuweichen. Grundlegende Voraussetzung bleibt jedoch, dass das Management im Inland hinter dem Aufbau im Ausland steht und über genügende finanziellen sowie personellen Ressourcen verfügt, um eine lange Durststrecke bis man von dem Auslandsstandort als „Erfolg“ sprechen durchzuhalten.