"Das Lieferkettengesetz ist ein ehrgeiziges Projekt. Die Einhaltung von Menschen- und Umweltrechten auch im Ausland ist ein wichtiges Anliegen, weil eine verbundene Welt insgesamt hohe Standards braucht und nicht nur wir bei uns.
Der industrielle Mittelstand auch unseres Raumes wäre aber damit überfordert, weltweit „nach dem Rechten“ zu schauen, wenn schon die nationalen Regierungen, die ILO und die Bundesregierung es nicht ausreichend vermögen. Recht durchzusetzen, bleibt aber Aufgabe des Staates. Der jetzt gefundene Kompromiss tut aktuell dem Mittelstand noch nicht weh, ist aber dennoch schal, weil er die Situation in den Drittländern nicht verbessert. Er ist vermutlich der Einstieg in weitergehende Regulierungen der nächsten Jahre, die das gutgemeinte Ziel nicht erreichen werden. Erschwert werden die Chancen der jungen Volkswirtschaften in Südostasien und Afrika. Und China wird man so nicht an die Leine legen können."